blühender Holler
Hollunder mit weißen Blüten - Bildquelle: bennimax/Pixabay - Public Domain (CC0 1.0)

Rezept: Holunderblütensirup selber machen (ohne Zitronensäure & Zucker) – Wirkung – Haltbarkeit

Bei einem Besuch bei meinem Bruder hat er mir einen weißen Holunderblütensaft (Sirup) serviert, den er kurz zuvor gekauft hatte und mit mir ausprobieren wollte. Wir waren echt angetan vom Geschmack, abgesehen davon, wie gesund dieser Saft ist.

Da fiel mir ein, dass ich selbst einen Holunder in meinem Garten stehen habe. Im Frühjahr duften die flachen Blütenteller des Holunders mit den unendlich vielen Einzelblüten, die Bienen sowie Insekten wegen des Nektarreichtums anziehen. Im Mai/Juni kann man die weißen Holunderblüten-Dolden pflügen und so entschloss ich mich, einen Holunderblütensirup selber zu machen.

Wirkung von Holunder (Sirup)

In der Heilkunde ist der Holunder (Sambucus) bereits seit Jahrtausenden bekannt. Seine wertvollen Inhaltsstoffe pries schon Hippokrates (460-377 v. Chr.):

  • fiebersenkend
  • gegen Verstopfung
  • krampflösend
  • blutreinigend
  • gegen Wassersucht

Auch der kräuterkundige Sebastian Kneipp schätzte die Heilkräfte des Holunders, die in den schwarzen Beeren enthalten sind, die sich aus den weißen Blüten entwickeln, wie die Vitamine A, B, C sowie Kalium und Invertzucker. Allerdings sind die frischen Beeren nicht zum Verzehr geeignet. Man muss sie zuerst erhitzen, dann zerfällt das Sambunigrin (Glykosid) und die schwarzen Beeren verlieren ihre Giftigkeit.

Der Holunder wächst in der Nähe von Behausungen und die Landbewohner glaubten, dass im Holunder die guten Hausgeister hausen, die Haus und Hof vor Unheil schützen. Im bairisch-österreichischen Gebiet wird der Holunder auch Holler genannt.

Holunderblütensirup Rezept

Die weißen Holunderblüten lassen sich leicht zu Saft, Sirup oder Gelee verarbeiten, was ich in diesem Jahr ausprobieren möchte. Ich habe ein Rezept von meiner Freundin bekommen, wie man den Holunderblütensirup herstellt.

Für 1 Flasche

  • 1 l Wasser
  • 25 g Zitronensäure (kann durch 2 in Scheiben geschnittene Zitronen ersetzt werden)
  • 1 kg Zucker (oder 1 TL Stevia)
  • ca. 10 – 15 Holunderdolden

Zubereitung:

Wasser kochen, warm abkühlen, Zucker und Zitronensäure (bzw. Zitronenscheiben und Stevia) dazugeben und durch Rühren auflösen, Holunderblüten nicht waschen, nur gut ausschütten und in Schüssel legen, mit dem Sirup übergießen, 24 Stunden ziehen lassen, hin und wieder umrühren. Die Zitronenscheiben evtl. früher herausnehmen, je nach Geschmack. Dann Sirup gut abseihen (evtl. durch ein sauberes Küchentuch gießen), zum Kochen bringen, die Flasche mit heißem Wasser gut spülen, dann randvoll mit dem Sirup abfüllen, sofort fest verschließen und dunkel lagern. (Am besten sind Flaschen mit Kippverschluss, ansonsten Bierflaschen oder Flaschen mit Gummihütchen verwenden.)  Ungeöffnet ca. 1 Jahr haltbar.

Die Zitronensäure bewirkt, dass der Holunderblütensirup spritzig schmeckt, was bei der Verwendung mit Zitrone nicht der Fall ist.

Der Sirup kann mit Wasser oder Sprudel verdünnt oder über Früchte (wie Erdbeeren) oder Eis gegossen werden. In Prosecco schmeckt der Holunderblütensirup herrlich.

 

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